Wenn das Handy doch mal klingelt – jetzt mit Bericht und Partien

GM Vlastimil Jansa

Mit einem 5:3 Erfolg gegen die SF Schöneck haben wir den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga geschafft. Tragische Figur des Tages war GM Vlastimil Jansa, der in gewonnener Stellung plötzlich von seinem Mobiltelefon aus allen Siegträumen gerissen wurde. Dass so etwas einem so erfahrenen Spieler passiert – ärgerlich. In der Einzelstatistik schnitten unsere Spieler folgendermaßen ab: GM Michael Prusikin (2,5/9), GM Vlastimil Jansa (3/9), FM Manfred Heidrich (3,5/9), FM Stanislav Cifka (4,5/8), Johannes Zwanzger (5/8), FM Hans Niedermaier (4,5/8), Hans-Jürgen Döres (3,5/8), FM Berthold Bartsch (6/8), IM Milan Orsag (2/3) und Léon Mons (1,5/2). Herzlichen Dank an Kapitän FM Manfred Heidrich für sein großes Engagement und für seine Berichte. Den aktuellen Bericht gibt es jetzt auch:

SC Forchheim

– SF Schöneck

5:3
GM Michael Prusikin

(2485)

– IM Mihal Konopka

(2449)

remis
GM Vlastimil Jansa

(2443)

– IM Sven Telljohann

(2355)

0:1
FM Manfred Heidrich

(2325)

– FM Enrico Marchio

(2286)

remis
FM Stanislav Cifka

(2382)

– FM Wolfgang Schöbel

(2233)

1:0
Johannes Zwanzger

(2291)

– FM Klaus Timpel

(2099)

1:0
FM Hans Niedermaier

(2203)

– Moritz Nazarenus

(2201)

remis
Hans-Jürgen Döres

(2209)

– Michael Stockmann

(2117)

remis
FM Berthold Bartsch

(2179)

– Kai-Christian Meyer

(2075)

1:0

Hier der Bericht des Kapitäns Manfred Heidrich:

„Zum Abschluss der Saison mussten wir gegen Schöneck antreten und wenigstens ein Unentschieden erzielen, um den Verbleib in der 2. Bundesliga Ost zu sichern.
Schützenhilfe aus dem anderen Kampf um den Klassenerhalt, Leipzig gegen Plauen, war nicht zu erwarten, denn ein knapper Sieg Leipzigs würde beiden Mannschaften
genügen, somit war ein solches Resultat im Bereich des Möglichen.

Für Sorgenfalten auf den Stirnen der Forchheimer sorgte ausgerechnet ich. Im beginnenden Mittelspiel hatte ich in zufriedenstellender Position versehentlich den zweiten Zug vor dem ersten gespielt, und musste zwecks Vermeidung von entscheidender Materialeinbuße eine positionelle Ruine hinnehmen. Der endgültige Zerfall schien nur eine Frage der Zeit…

Als erster beendete Michael seine Partie mit einem Großmeister-Remis nach wenigen Zügen und stoppte so seine Niederlagenserie. Mit dem gleichen Resultat beendete
kurz darauf Hans sein Spiel, da er seinen Gegner nicht in Verlegenheit bringen konnte. Mit den Tücken der Technik haderte Vlastimil. Er hatte seinen Kontrahenten klar überspielt, als aus ungeklärter Ursache sein Mobiltelefon sich anschaltete und einen verräterischen Klingelton von sich gab. Die Regeln kennen hier leider kein Pardon, dem Schiedsrichter blieb nichts anderes übrig, als das Spiel zuungunsten Vlastimils als verloren zu werten.

Spannend wie in einem Western verlief Johannes‘ Duell. In einer verwickelten Stellung verbrauchten beide Spieler viel Zeit. In der entscheidenden Phase wurde Johannes‘ Stellung bedenklich – aber sein Gegner zog zu langsam und überschritt vor Ausführung des 40. Zuges die Zeit. Das bedeutete den Sieg für Johannes in diesem wichtigen Duell. Der Sieg brachte die Wende. Stanislav hatte frühzeitig einen Bauern erobert und verwertete den Materialvorteil im Endspiel sicher.

Inzwischen war es mir durch einen gewaltigen Kraftakt gelungen, meine Stellung zusammenzuhalten, und konnte somit ein kaum erwartetes Remis beisteuern. Berthold war geschickt den Theoriekenntnissen seines Gegners ausgewichen. Im weiteren Verlauf beherrschte er seinen Gegner souverän, gewann eine Qualität und später die Partie. Damit war der Mannschaftssieg und der Klassenerhalt besiegelt. Hans-Jürgen schließlich verteidigte sich in einem schwierigen Turmendspiel umsichtig und wickelte gekonnt zum Unentschieden ab.

Damit ist eine schwierige Spielzeit, in der wir viele Chancen vergeben haben, doch noch erfolgreich zu Ende gegangen. Meinen Mannschaftskameraden danke ich
für die hohe Einsatzbereitschaft, es gab wenig Ausfälle.“

Hier die Partien zum Nachspielen:
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