Bad Wörishofen (9. Runde)

Klaus-Jürgen Erler

Das 25. Internationale Schachfestival in Bad Wörishofen lockt wieder hunderte von Schachspielern an. Darunter im Open Wolfgang Fiedler, sowie im Senioren-Open Klaus-Jürgen Erler. Unser Korrespondent Wolfgang Fiedler wird uns täglich mit Ergebnissen und Berichten versorgen. Wir wünschen unserem Tandem viel Erfolg im Allgäu. Jetzt mit Bericht zur Runde 9:

Gegner von Wolfgang Fiedler (DWZ 1938, ELO 2068):

1:0

Helmut Küchle

(1427)

Post-SV Memmingen
0:1

FM Peter Rahls

(2160 – ELO 2293)

SK Zehlendorf
1:0

Wolfgang Sickinger

(1767)

SV Ebersbach
0:1

FM Jens Knud Andersen

(2067 – ELO 2186)

Schachverein Erftstadt
1:0

Jeroen Frijling

(1823)

Niederlande
0:1

Michael Schäfer

(2116 – ELO 2183)

Freibauer Mörlenbach
1:0

Gerhard Haugg

(1670 – ELO 1938)

SG Kötz/Ichenhausen
remis

Hans Hornung

(2032 – ELO 2166)

SK Klosterlechfeld
remis

Werner Kugelmann

(2105 – ELO 2203)

SC Lauingen

Gegner von Klaus-Jürgen Erler (DWZ 1538):

0:1

Hans Jagdhuber

(1830)

SK Keres Augsburg
remis

Winfried Blosze

(1686)

SV Königsspringer Großauheim
0:1

Guenter Diete

(1722)

SK Obergünzburg
1:0

Werner Kuhnert

(1350)

SV Erftstadt
0:1

Herbert Ganslmayer

(1728 – ELO 2016)

SK Zirndorf
1:0

Kurt Mader

(1371)

remis

Dr. Gerhard Richter

(1702)

SV Marbach
1:0

Dr. Hans Mahrla

(1675)

SK Eichenau
remis

Werner Barlo

(1767 – ELO 1907)

SK Zehlendorf

Turnierseite

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 1. Runde:

„Etwas chaotisch ging es bei der Eröffnung hier schon zu, teilweise waren die Tische zu eng gestellt und die Spieler suchten verwirrt im Spielsaal ihr Brett. Klaus-Jürgen bei den Senioren war knapp unterm Strich und kam ohne allzu große Gegenwehr unter die Räder. Bei mir selbst wehrte sich der Gegner, gegen diverse Fesselungen, nach einem Schach auf der e-Linie und Le7 machte die doppelte Besetzung der Linie erstmal Probleme. Diese aufgelöst hatte meine Stellung so verstärkt, dass nach weiterem Tausch und einer Fesselung auf der d-Linie, diesmal der Springer auf d7 und der anschliessenden Verstärkung auf der d-Linie ein Turm/Springerendspiel herauskam, indem Schwarz dann am Damenflügel kaputt ging. Er ließ sich das Mehrturmendspiel dann aber noch 25 Züge zeigen.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 2. Runde:

„Tja, wer gewinnt kriegt eine Nummer größer, so ist das im Open. Heute fühlte ich mich eigentlich ganz wohl, übersah dann ein taktisches Figurenopfer mit anschließendem Qualigewinn. Die anschließenden Schwindelchancen meisterte der Gegner souverän 0:1 aus meiner Sicht. Klaus-Jürgen spielt jetzt noch, im 40. Zug Remis-Angebot des Gegners, zehn Züge später vom Klaus-Jürgen. Zwischendurch hat er diverse Gewinnzüge ausgelassen. Wir warten gespannt, wie es ausgeht, ein remis.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 3. Runde:

„Sie kamen, sahen und siegten, so war es heute bei den Forchheimer Teilnehmern. Leider nicht immer auf der richtigen Seite. Da war Klaus-Jürgen Erler, der als Schwarzer gegen ein Bauernpaar auf e5 und f5, das immer weiter vorrückte, zwar tapfer aber letztlich erfolglos kämpfte. Und während der sich nach fxLg6 mit anschließendem Nehmen mit gedecktem Schach auf f7 und Doppelangriff auf den unrochierten König und den Springer g8 das nicht mehr zeigen ließ, ziemlich sang und klanglos unter die Räder kam, machte ich es heute besser. Heute hatte ich den schnellsten Sieg im Open zu vermelden, nach weniger als 20 Minuten Gesamtspielzeit und 13 Zügen gab mein Gegner entnervt auf, dafür gibt es morgen wieder was zu Knabbern.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 4. Runde:

„Naja, Klaus-Jürgen Erler wickelte heute souverän in ein Mehrturmendspiel ab und damit hatte sein Gegner keine Chance – naja, wenn Klaus-Jürgen ihn scheibchenweise als „Nachmittagssnack“ vernascht. Ich konnte nach einigen Ungenauigkeiten das Spiel ausgeglichen gestalten. Dann kam mein momentanes Schwarzmanko, das Umschalten im richtigen Zeitpunkt zum Gegenangriff. Danach kam ich wieder wirklich schön unter die Räder, statt in ein Spiel mit Mehrbauern abzuwickeln. Aber morgen wieder Weiß – bisher alle gewonnen.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 5. Runde:

„Wenn im Allgäu ein Mittelfrankenderby stattfindet, gehen die Lichter aus, das war heute wörtlich zu nehmen. So geschehen um ca. 15:00 Uhr in Bad Wörishofen, es machte „patsch“ und schon waren alle Lichter aus. So wer nun weiß, dass es auch elektrische Vorhänge únd Toiletten gibt, kann sich vorstellen, was los war. Die Senioren etwas oberhalb sitzend, hatten die dunkelsten Plätze – jedoch spielten einige erstmal weiter nur Zentimeter von den Figuren entfernt. Ich selbst hatte einen Fensterplatz mit Blick auf den Wintergarten und Sonne. Im Turnierleitungsumfeld eingte man sich, zunächst alle Uhren anhalten, Vorhänge raffen und Kerzen kaufen. Wenn bis 16:30 Uhr kein Licht alle Partien null, keine Paarung darf wiederholt werden und Farben bleiben – bei Normen FIDE-Entscheidung. Doch so 15:45 Uhr gingen die Lichter wieder an, der Schaden war übrigens von außerhalb verursacht und das E-Werk in voller Action. Bei Klaus-Jürgen war die Action wohl mehr bei seinem Gegenüber, er übersah einen Figurengewinn und ging dann einfach unter. Zuvor hatte ich meinen holländischen Gegner derart unter Druck gesetzt, dass auch ein Damentausch mit meinen zwei Läufern gegen seine zwei Springer bei Doppelturm keine Entlastung brachte. Ein Aushebelungsschach auf e5 ließ die Stellung kollabieren – schon wieder ein Weißsieg.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 6. Runde:

„Tja die üblichen umgekehrten Vorzeichen, Klaus-Jürgen machte kurzen Prozess mit 17 Zügen und abschließendem Damenscheinopfer – schneller Sieg. Bei mir, ich hatte mir meinen Gegner ein wenig angeschaut und dachte irgendwie komme ich schön in den Stonwall mit Schwarz. So weit so gut, dann tauschte ich dynamisch den Damenspringer auf c3, er nahm mit dem Bauern zurück und bereitete h3, g4 vor, was dann auch kam. Mit h4 und h5 sprang er mich mittels Qualiopfer auf h5 an, ich dachte ich komme noch um die Kurve, fand jedoch kein Feld mehr für meinen König, trotz Lf6 und Le6. Nach einem schönen Turmopfer auf der b-Linie, ging die nächste Schwarzpartie baden. 0:1 – Morgen wieder Pflichtaufgabe mit Weiß.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 7. Runde:

„Klaus-Jürgen hatte heute ein sauberes Remis erspielt, er hatte noch zwei Läufer und der Gegner Läufer und Springer bei verschachtelten Bauern. Gut gespielt. Meiner einer hatte wie gesagt eine Pflichtaufgabe, wobei der sich nicht so verhielt. Musste nach einem schönen Druckspiel noch ein wenig zaubern, aber er ließ sich wenigstens mattsetzen. Morgen sollte zumindest mal ein Schwarzremis her.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 8. Runde:

„Auch heute war Klaus-Jürgen wieder im Vorwärstgang und ließ seinem Doktor keine Chance auf den 64 Feldern. Er hatte schlicht und einfach auf e6 einen gedeckten Freibauern in die Stellung operiert und schließlich sauber vernäht. Ich meine gewonnen, damit 4 aus 8 – vielleicht geht noch was. Ich selbst konnte meine „Allgäuer Schwarzphobie“ überwinden und ein solides remis erreichen, damit 4,5 aus 8 = ausbaufähig.“

Hier Wolfgang Fiedlers Bericht zur 9. Runde:

„Friedlich, wohl auch weil letzte Runde, und viel zu reissen gab es wohl für uns beide nicht mehr, waren heute wir Forchheimer eingestellt. Das liegt wohl so in der letzten Runde in der Luft. So remisierte Klaus-Jürgen gegen seinen deutlich stärkeren Gegner bei gegenseitiger Rochade und wohl leicht schlechterer Stellung. Aber er schloss das Turnier immerhin mit einer Ausbeute von 4,5/9 = 50 % ab (Platz 61 vorher 87). Bei mir hatte ich es mit einem spielstarken Senioren im Open zu tun, konnte ihn dahinlenken, wo ich ihn hinhaben wollte und ebenfalls ein solides Remis erzielen. Damit blieb ich mit 5/9 wohl unter meinen Möglichkeiten, jedoch kann man mit einer Schwarzausbeute von 0,5/4 wohl auch nicht mehr erwarten (Platz 60 vorher 71). Daher geht es bei beiden aufwärts.“