Kreismeisterschaften in Forchheim

Walter, Killmann, Klek, Glitz, Schoebel (v.l.)

Hier aktuelle Ergebnisse der KEM:
Teilnehmer
Rangliste
Fortschrittstabelle

Wir gratulieren Martin Glitz vom SK Herzogenaurach zum Titel! Jetzt mit ausführlichem Bericht.

Nach sechs anstrengenden Runden konnte der sonst so verschlossene Martin Glitz dann doch noch lächeln. Erfolgreich hatte der Routinier den Ansturm der Jugend im Titelkampf Einhalt geboten. Und die 12-jährige Hanna-Marie Klek durch ein hart umkämpftes Remis durch zweite Wertung hinter sich gelassen. Nach fünf Jahren Abstinenz fand mal wieder eine Kreismeisterschaft in Forchheim statt. Wieder im Roten Ochsen, wieder mit einem Sieger aus Herzogenaurach, diesmal aber mit deutlich mehr Teilnehmern, einer Krankheitswelle und Spannung bis zuletzt. Dabei hatte mit 47 Teilnehmern und Turnierleiter Udo Güldner vom SC Forchheim alles glücklich begonnen. Doch schon bald war klar, dass es keine „normale“ KEM werden würde. Das lag einerseits an den mit Turnierdauer zunehmenden Ausfällen durch Grippe und andere Infekte (es erwischte dabei sogar einen der Favoriten, Wolfgang Fiedler vom Ausrichter). Weil Wolfgang Lober von der SG 1882 Fürth und Dzemal Kraja vom SC Forchheim ebenfalls abbrachen, reduzierte sich der Kreis auf 44 Spieler. Von denen immerhin ein Drittel der Nachwuchs stellte. Und der zeigte keinerlei Respekt vor „den Alten“. Das spürten Fiedler-Bezwinger Fedor Bavin (SZ Fürth) und Dr. Franz Lang (SC Uttenreuth) gegen den Forchheimer Martin Killmann, oder auch Reiner Feist gegen seinen jugendlichen Vereinskollegen Stefan Rabenstein (beide SC Erlangen).

Überhaupt Rainer Feist: Wer den früheren Deutschen Hochschulmeister und Turnerbund-Spitzenspieler live erlebt hat und ihn aus seiner großen Zeit noch gekannt hat, der muss regelrecht erschrocken sein. Der Erlanger war gesundheitlich derart angeschlagen, dass er nur unter größter Mühe spielen konnte, dabei aber nicht nur den Gegner, sondern den gesamten Turniersaal durch Geräusche, Sprechen, wilde Bewegungen und manch kuriosen Einfall von den 64 Feldern ablenkte. Das führte in der 4. Runde nach mehreren Ermahnungen des Turnierleiters Jürgen Buchta schließlich zum Verlust der Partie wegen grob unsportlichen Verhaltens (Art. 13.4 FIDE-Regeln). Bei der Siegerehrung kam es sogar zum Ringkampf zwischen ihm und Kreisvorsitzendem Peter Nickmann um Trostpreise. Ob es für künftige Turnierveranstalter ratsam ist, Rainer Feist mitspielen zu lassen, müssen diese entscheiden. Es wird nicht ohne Irritationen gehen. Schade – er ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Dabei ist der kurzfristige, freiwillige Einsatz Jürgen Buchtas nicht hoch genug einzuschätzen und zu loben. Weil Udo Güldner ebenfalls von einem Virus Matt gesetzt war, sprang der Kreisspielleiter ein und wickelte mehr als die Hälfte des Wettbewerbes vorbildlich ab. Spielerisch ist zu bemerken, dass Vereine wie Eckental, BSGW Erlangen, Bubenreuth, Pottenstein, Heroldsbach, Bammersdorf oder Großenseebach mit keinem einzigen Spieler vor Ort waren. Trotz verkehrsgünstiger Lage. Auch das schade. Die größte Abordnung stellte der SC Erlangen mit 12 Teilnehmern. Es gab einen heiteren Reigen an unerwarteten Resultaten, z. B. die schnelle und wohl nicht zu verhindernde Niederlage des späteren Dritten Thomas Walter gegen Klaus Pokorny vom TSV Kirchehrenbach. Dem übrigens im späteren Turnierverlauf das gleiche Schicksal gegen Fabian Justi blühte. Der wurde als Achter bester Forchheimer, nachdem er in der Schlussrunde sogar ums Treppchen kämpfte. Die Wertung des Nebenturniers sicherte sich sensationell der noch DWZ-lose Dr. Reinmar Killmann vom SC Forchheim. Ihm folgen Klaus Schoebel vom SK Herzogenaurach und Georg Engel vom SZ Fürth.