Martin Haubold im hohen Norden

Martin Haubold

Nein, nicht in Norddeutschland, sondern im hohen Norden Oberfrankens. Kurz vor der Grenze zu Thüringen in Windheim beim Schnellschach-Open war unser Landesliga-Spieler aktiv. Bei 123 Teilnehmern im hochkarätig besetzten Turnier landete Martin Haubold mit 4,5 Punkten aus neun Runden auf Platz 58. Sieger wurde Ferenc Langheinrich vom SV Empor Erfurt mit 8,5 Zählern. Jetzt gibt es auch einen Bericht von Martin:
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„Der Verlauf in Windheim war sehr gemischt. Meine Weiß-Schwäche (oder Weiß-Pech) trat mal wieder deutlich zutage. – Ein Remis und drei Niederlagen. Wegen der drei Niederlagen in den letzen vier Runden bin ich noch auf den 58. Platz bei 123 Teilnehmern abgerutscht und hab nur noch ein Set bayerisches Geschirr abgekriegt…, der Michael Bezold als Zweiter hat sich mit dem Drucker davon gemacht. Gewonnen hat der Ferenc Langheinrich, der nur ein Remis gegen den Bezold abgegeben hat.

Die erste Runde hab ich fast kampflos gewonnen, mein Gegner kam erst als er nur noch zwei Minuten auf der Uhr hatte.

In Runde zwei hab ich meinen Trompovsky-Angriff gegen Se4 und g5 blöd behandelt, den Abtausch fast aller Figuren zugelassen, nachdem ich zwei Bauern eingestellt hatte. Das Leichtfigurenendspiel war dann unhaltbar.

Runde 3 war dann Caro-Kann-Vorstossvariante mit Schwarz. Ich hab erst einen vergifteten Bauern auf e5 gefressen, wonach nach Ld4 bald der Bauer g7 fiel. Mein Gegner hat aber ungenau gespielt und wegen eines Doppelangriffs (Matt auf der g-Linie, und e5 bedroht dem Läufer d4) eine Figur eingestellt und schnell Haus und Hof verloren.

Runde 4: Ein Jungendspieler mit 1951 Elo hat sich mit Cambridge Springs geschickt gegen mich verteidigt. Trotzdem bekam ich etwas Vorteil (Freibauer auf d5) dann hab ich in der Folge zwei Mal meinen Turm unabsichtlich ungedeckt stehen lassen, der aber wegen Bauer d5 d6+ +- nicht zu nehmen war. Letzendlich bin ich dann im Damenendspiel mit Minusbauer gestrandet. Remis!

Runde 5: Budapest Sf3 Ta6 usw. hat ríchtig Spaß gemacht. Ich spielte dann mal De4 , was die Weiße Dame auf c2 – und den Turm auf b1 bedroht und die Dame konnte wegen Td1 nebst Matt nicht weichen. Nach langen Nachdenken gab der Gegner auf. Zwischenstand 3,5 aus 5 – so far so good!

Runde 6: Gegner Peter, Prof. Dr. „Medizinalrat“ Krauseneck. Gegen seine Stonewall-Verteidigung habe ich a3 vergessen und mußte deshalb den Lg2 gegen den Springer e4 tauschen. nach T:f2+ K:f2 D:h2+ und Lh3 bin ich sehr hässlich matt geworden…

Runde 7: Ich habe mir nie träumen lassen, daß ich in meiner Schachkarriere nochmal gegen einen so ekligen und so schlechten Gegner wie den Üstün spielen muss. Mit dem Budapester Gambit hab ich ihm schnell eine Figur abmontiert. Dann aber in das Endspiel Turm + Springer gegen Turm abgewickelt… Noch bevor ich das Endspiel kneten konnte lief er in eine Springergabel und fiel gleichzeitig. Irgendwas von Pech und theoretisch remis, auch wenn die Zeit gefallen ist, hat er dann noch gemurmelt 0:1.

Runde 8: Ich wollte unbedingt gewinnen und hab meine Angriffsbemühungen gegen die Moderne Verteidigung überzogen und drei Bauern verloren 0:1.

Runde 9: Aber jetzt wollte ich mit Caro-Kann gegen Panov unbedingt gewinnen. In aussichtreicher Stellung hab ich „vergessen“ die Gegenchancen zu berechnen und blöd verloren.“