Vom Gegner ausgeweidet – jetzt mit Bericht und Partien

Ralf-Michael Großhans

Erst kommt das Unglück, und danach auch noch das Pech dazu. Bei unserer 2. Mannschaft scheint das auch umgekehrt zu stimmen. Denn im Abstiegskampf der Regionalliga Nordost gab es beim direkten Konkurrenten SK Weiden eine herbe 2,5:5,5 Niederlage. Einzig Wilhelm Grafe lehrte die Oberpfälzer das Fürchten. Besonders die hinteren Bretter, allesamt Ersatz aus niedrigeren Teams, mussten zuletzt die Punkte herausrücken. Jetzt wird der Klassenerhalt, vor allem gegen die starken Mannschaften der Liga, immer aussichtsloser. Bericht und Partien:

SK Weiden

– SC Forchheim 2

5,5:2,5
Jaroslav Satransky

(2242)

– Wilhelm Grafe

(2166)

0:1
Marek Pokrupa

(2129)

– FM Dieter Seyb

(2213)

remis
Rudolf Hlavac

(2084)

– Ralf-Michael Großhans

(2092)

1:0
Josef Kanewski

(2087)

– Michael Burggraf

(2063)

remis
Alexander Nöckler

(1873)

– Christoph Stäblein

(2114)

remis
Winfried Gradl

(1877)

– Philipp Auburger

(1917)

1:0
Grigorij Moroz

(1978)

– Eugen Walter

(1889)

1:0
Martin Angerer

(1909)

– Michael Stephan

(1825)

1:0

Bericht des Mannschaftsführers:

„Als erstes war an Brett 4 Michael fertig, dessen Stellung nach der Eröfnung etwas passiv aussah – aber nur optisch. Nachdem Michaels Gegner 21. .. e5 zugelassen hatte, war die Stellung völlig ausgeglichen. Danach war der Ausgang des Kampfes bis in die 4. Stunde nicht klar. Erst als Ralf, der zunächst gute Gewinnchancen mit einem für die Eröffnung typischen Königsangriff herausgearbeitet hatte, unnötigerweise die schwarze Dame nach h4 hereinließ und danach mit 26. Dg3 eine Qualität einbüßte, hatte sich die Partie in wenigen Zügen komplett gedreht und der Kampf sah nicht mehr gut für uns aus. Es folgte an Brett 8 eine Niederlage, nachdem Michael im 29. Zug mit seiner Dame einen Bauernraub auf a2 wagte. Ziemlich frech. Sein Gegner verlegte das Spiel zum Königsflügel, wo das Spiel schnell entschieden war. Eugen an Brett 7 hatte ebenfalls bis zum 23. Zug eine völlig ausgeglichene Stellung auf dem Brett. Sein Gegner schnappte mit dem Springer den Bauern auf a2 und behielt ihn, da Walter den guten Zug 23. La3 nicht auspackte, der dem Springer den Rückzug verwehrt hätte. Es folgte Dieter an Brett 2, der mit Schwarz keine Probleme hatte auszugleichen. Nach und nach verschwanden alle Figuren vom Brett – remis. Kurz nachgezählt: 2 remis und 3 verloren – die Gegner schauten entspannt und freundlich. Philipp spielte als Schwarzer bereits in der Eröffnung mit 6. .. c5 kompromisslos auf aktives Figurenspiel, bei Opfer von 1-2 Bauern. Leider verflüchtigte sich die Kompensation, und sein Gegner wehrte alle Drohungen ab. Philipp blieb mit einem Minusbauern chancenlos zurück. Ich selbst kam sehr gut aus der Eröffnung und hätte sicher mehr aus der passiven Stellung meines Gegners machen können. Stattdessen glitt mir der Vorteil nach und nach aus der Hand, bzw. vom Brett, und als die Zeitkontrolle erreicht war, konnte das Endspiel keiner mehr gewinnen. Wilhelm an Brett 1 spielte eine sehenswerte Kampfpartie gegen einen starken Gegener, der bisher alle Spiele der Saison gewonnen hatte. Nach gleichen Chancen in der Eröffnung machte Wilhelms Gegner mit 16. .. c5 ein Zugeständnis. In der Folge war Schwarz passiv und Wilhelm konnte sich aussuchen, ob er lieber am Königsflügel oder Damenflügel oder auf beiden Seiten angreifen will. Kurz vor der Zeitkontrolle wurde es dann nochmal unübersichtlich als vor beiden Königen die Schutzbauern verschwanden. In schlechterer Stellung machte Schwarz dann erst im 46. Zug den entscheidenden Fehler, indem er dem eigenen König das Luftloch nahm. Eine starke Leistung. Leider der einzige Lichtblick des Tages.“

Hier die Partien zum Nachspielen:
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