Deutsche Jugend-Meisterschaften Endergebnis

Deutsche Meister beim Feiern

Eine anstrengende Woche voller Spannung, Erfolg, aber auch Enttäuschung liegt hinter unseren Schachzwergen. In Willingen im Sauerland spielten Léon Mons (U14), Robert Wagner (U10), Dominik Nöttling (U12) und Thomas Wagner (U25) in der Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaft. Wir danken unserem Korrespondenten Thomas Wagner für seine Berichte. Jetzt mit vollständigen Ergebnissen, Berichten und Partien.
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Gegner von Robert Wagner (7/11 –> Platz 12):

1:0

Denis Mager (SAbt TuS Makkabi Frankfurt am Main)

(1145)

remis

Nikita Riasanow (SV Wolfbusch)

(1259)

remis

Iustus Hemprich (SG Turm Leipzig)

(1184)

1:0

Anna Nobis (SV Grün-Weiß Niederwiesa)

(1189)

remis

Jakob Hirschmann (SG Reil-Kinheim)

(1335)

1:0

Ramil Sabirov (Schachgemeinschaft Porz e.V.)

(1270)

1:0

Peter Keller (Frankfurter TV 1860)

(1217)

1:0

Constantin Müller (SG Schwabing München Nord e.V.)

(1275)

remis

Jan-Christian Schröder (SV „Lahn“ Limburg)

(1477)

0:1

Leonid Sawlin (TuS Makkabi Berlin e.V.)

(1431)

0:1

Alexander Donchenko (SK 1858 Gießen)

(1717)

Gegner von Dominik Nöttling (6,5/11 –> Platz 18):

1:0

Tobias Marcel Boberg (SV Werder Bremen)

(1283)

remis

Andras Bonk (SG Mendig-Mayen e.V.)

(1473)

1:0

Timo Lebeda (VFB Reichenbach)

(1842)

1:0

Xianliang Xu (SK Bebenhausen 1992)

(1801)

1:0

Christopher Noe (SC Eppingen)

(1877)

remis

Nassim Azizi (Aachener Schachverein 1856 e.V.)

(1643)

0:1

Matthias Blübaum (Schachverein Königsspringer Lemgo e.V.)

(1912)

0:1

Hans Möhn (SC 1911 Großröhrsdorf)

(1769)

0:1

Dennis Wagner (FSK Lohfelden)

(1936)

1:0

Alexander Golosnyak (Schachgesellschaft Bochum 1931)

(1479)

remis

Eiki Takeuchi (SF 1975 Düsseldorf)

(1778)

Gegner von Léon Mons (5/9 –> Platz 8):

1:0

Janek Elkmann (Sfr.Erbach)

(1750)

remis

Christoph Wolf (SC Hertha Karstädt 1923)

(1636)

remis

Carlo Pauly (Schachfreunde Köln-Mülheim 1945)

(1833)

1:0

Clemens von Schwerin (SV Jedesheim 1921)

(1852)

remis

Franz Bräuer (SV Jenapharm Jena)

(1935)

0:1

Jens Kotainy (Schachverein Turm Hohenlimburg 1926 e.V.)

(2071)

1:0

Slavik Sarchisov (Karlsruher SF 1853)

(2046)

0:1

Till Schreiner (SC Turm Lüneburg e.V.)

(1957)

remis

Sebastian Kaphle (Post SV Uelzen)

(2059)

Gegner von Thomas Wagner (13/27 wg. Drei-Punkte-Regelung –> Platz 68):

0:1

Daniel Gölz (Kreuznacher SV 1921 e.V.)

(2033)
0:1

Benjamin Bangert (Paulinenauer/Hertefelder TSV)

(1227)
1:0

Ahmet Kilic (Heilbronner SV)

(1171)

0:1

Sebastian Arnold (SK Kelheim 1920)

(1366)

1:0

Yannik Weber (SC Neckarsulm e.V.)

(1057)

1:0

Daniel Reksten (VSF von 1975 Düsseldorf)

(1400)

remis

Michael Ehlers (SSC Rostock 07)

(1798)

0:1

Marcel Melzer (SK Horb)

(1745)

1:0

Fabian Sailer (Heilbronner SV)

(-)

Thomas‘ Bericht zur 1. Runde:

„Ich geriet unter Druck und kam nicht mehr zur Rochade. Dann schwächte mein Gegner meine Bauernstruktur entscheidend und gewann. Robert griff in Zeitnot mit Turm und Dame an und ließ dem Gegner keine Zeit, ihn auf Grundreihe mattzusetzen, sondern setzte selbst Matt. Léon kam mit Minusbauern aus der Spanischen Eröffnung, doch dann legte sein Gegner seine eigenen Schwächen. Danach opferte Léon die Quali und fand sich im gewonnenen Endspiel mit T+S gegen 3 Bauern wieder. Dominik erspielte sich in der Eröffnung einen leichten Vorteil, gewann 2 Bauern, musste aber einen wieder geben. Dann schaffte er es, die Figuren zu tauschen und gewann noch eine.“

Thomas‘ Bericht zur 2. Runde:

„Die Zweite Runde verlief nicht so gut für unsere Mannen. Léon hatte zwei Mehrbauern und stellte dann Dame und zwei Bauern gegen zwei Türme ein und remisierte in besserer Stellung auf Grund von Zeitnot. Dominik kam leicht besser aus der Eröffnung, fügte seinem Gegner einen Doppelbauer auf der C-Linie zu, machte dann jedoch einen falschen Springerzug und musste sich mit einem Remis zufrieden geben. Robert spielte mit den Weißen Steinen die Sämische Variante des Königsindischen und startete einen Königsangriff. Sein Gegner konnte jedoch die Stellung geschlossen halten. Robert spielte je 55 Mal hintereinander Kd1/d2 und dann griff verspätet die Fünfzig-Züge-Regel. Mein Gegner hatte 1200 DWZ und spielte Katalanisch. Ich konnte meinen Springer gegen seinen guten Läufer tauschen und ihm einen Doppelbauern auf der E-Linie zufügen. Dann stellte ich meinen Springer ein und verlor.“

Thomas‘ Bericht zur 3. Runde (U10/U12):

„Heute hatten in der Ersten Runde Léon und ich spielfrei (3. Runde erst am Nachmittag). Dominik hatte die weißen und Robert die schwarzen Steine. Dominiks Gegner spielte die Sizilianische Najdorf-Variante. Die Stellung war sehr lange ausgeglichen, doch dann konnte Dominik einen taktischen Trick anwenden und die Partie für sich entscheiden. Robert erarbeitete sich im Sizilianischen eine gute Stellung, nahm aber ein Remisangebot seines Gegners an, da er (schon wieder) in Zeitnot war.

Thomas‘ Bericht zur 3./4. Runde:

„In der 3.Runde (für Léon und für mich) bzw. 4. Runde gab es keine Niederlage! Léon spielte als Schwarzer Königsindisch. Als beide in verschiedene Richtungen rochierten, kam es zu einem Königsangriff. Er opferte einen Bauern auf b5, sein Gegner konnte den Angriff aber gut abwehren. Léon gewann den Bauern wieder zurück, doch die Partie endete trotzdem Remis. Dominik nahm, ebenfalls als Schwarzer, das sizilianische Morra-Gambit an. Für diesen Bauern bekam sein Gegner jedoch eine relativ gute Stellung. Dann startete Dominik in Zeitnot einen guten Angriff, gewann zwei Bauern und dann auch das Damenendspiel. Robert erhielt als Weißer im Damengambit eine gute Stellung und konnte Freibauern bilden, die ihm schließlich den Sieg einbrachten. Ich konnte heute endlich meinen ersten „Dreier“ einfahren. Ich gewann im Königsgambit durch eine Bauerngabel zuerst einen Läufer, dann durch einen Spieß die Quali und konnte letztendlich durch ein Ablenkungsopfer Grundlinienmatt setzen“

Thomas‘ Bericht zur 4./5. Runde:

„Léon spielte mit Weiß Caro-Kann mit 3. f3. In einem Spiel mit heterogenen Rochaden hatte er den langsameren Angriff, aber auch das Glück des Tüchtigen, da sein Gegner zu schön spielen wollte und dann ein inkorrektes Qualitätsopfer anbrachte. Das Springerendspiel entschied Léon sicher für sich. Dominik spielte mit den schwarzen Steinen Englisch. Beide Parteien bildeten Fianchetto-Läufer, und Dominik kam aus dem Mittelspiel mit zwei Minusbauern. Er blockierte die Stellung totremis, allerdings wollte sein Gegner sein Glück erzwingen. Doch Zwang geht meistens nach hinten los, und Dominik hat den Punkt. Für ihn geht es morgen im Spitzenspiel Erster gegen Zweiter um die Wurst. Robert führte ebenfalls die schwarten Steine und spielte Sizilianisch. Die Stellung war relativ ausgeglichen und er gab (erneut) in Zeitnot remis. Ich spielte mit Schwarz einen Drachen, und die Stellung war lange ausgeglichen. Durch einen Abtausch im Läufer-Springer-Endspiel konnte ich in ein gewonnenes Bauernendspiel abwickeln, spielte aber unaufmerksam und verlor.

Thomas‘ Bericht zur 5. Runde (U14/U25):

„Heute spielten in der Nachmittagsrunde nur Léon und ich (U10 und U12 hatte spielfrei). Léon hatte schwarz in einer Spanischen Eröffnung. Er kam in eine komplizierte Stellung, in der er leicht besser stand. Er hatte auf a6 einen entfernten Freibauern, spielte dann aber einen falschen Springerzug und die Stellung war remis. Ich spielte mit den Weißen Steinen Königsgambit und gewann früh auf f7 einen Bauern und sorgte für einen König in der Mitte. Ich hatte eine sehr gute Stellung, konnte eine Figur gewinnen, welche ich am Ende opferte um einen Freibauern durchzubringen und die Partie zu gewinnen.“

Thomas‘ Bericht zur 6. Runde (U10/U12):

In der 6. Runde (für Robert und Dominik) spielten beide Weiß. Dominik spielte gegen Sizilianisch mit 3.c3. Im 12. Zug einigten sie sich auf Remis. Robert spielte gegen Königsindisch und bekam ein gutes Zentrum, musste sich aber gut verteidigen. Es kam zu einem Endspiel mit zwei Türmen und Springer gegen zwei Türme und Läufer. Sein Gegner, der den Figurentausch geplant hatte, stellte zuerst einen Bauern und dann einen Turm ein.“

Thomas‘ Bericht zur 6./7. Runde:

„Léon hatte Weiß und spielte gegen Französisch. Er rochierte zu früh und sein Gegner griff an. Léon konnte den Angriff nur mit Bauernverlust abwehren, startete dann mit Qualiopfer einen verzweifelten Angriff und kam in eine Stellung, in der er viele Abzugsschächer drohte, aber sein Gegner fand den einzigen Gewinnzug. Dominik spielte als Schwarzer Grünfeld-Indisch, stellte dann aber einen Bauern ein. Sein Gegner konnte einen Freibaueren bilden, der ihm den Sieg einbrachte. Robert misshandelte als Schwarzer Sizilianisch, startete dann einen Angriff am Königsflügel, welcher ihm den Sieg einbrachte. Ich konnte als Schwarzer im Sizilianischen den gefesselten Springer auf g4 angreifen, welchen er nur durch Bauernverlust retten konnte. Dann konnte ich noch abtauschen und in ein Endspiel mit Turm und drei Bauern gegen Turm abwickeln.“

Thomas‘ Bericht zur 8. Runde (U10/U12):

„Dominik spielte als Weißer gegen die Moderne Verteidigung. Es kam zu einem Doppelturmendspiel mit Läufer für Dominik gegen Springer. Dann tauschte er Läufer gegen Springer ab, stellte einen Bauern ein und fand sich im verlorenen Endspiel wieder. Robert spielte als Schwarzer wieder Sizilianisch. Es wütete ein spannender Kampf im Mittelspiel, in dem sein Gegner, nachdem Robert klein rochierte, sogar einen Bauern auf g7 bekam. Er wickelte in ein Doppelturmendspiel ab mit einem Springer für ihn gegen Läufer, in dem der Springer klar besser war. Dann ließ sich sein Gegner seinen Läufer einsperren, den Robert dann gewinnen konnte. Dann tauschte Robert noch die Türme.“

Thomas‘ Bericht zur 7. Runde (U14/U25):

„In der 7. Runde spielten Léon und ich mit den weißen Figuren. Léon spielte gegen Pirc und sein Gegner hatte bald zwei schwache Bauern auf d6 und auf b6. Um den Bauern auf b6 zu verteidigen, musste sich sein Gegner noch mehr schwächen. Léon hatte die klar bessere Stellung, doch gab er diesen Vorteil in Zeitnot wieder her, so das die Stellung eigentlich Remis war. Doch dann stellte sein Gegner einen Bauern ein, was Léon zum Sieg reichte. Ich spielte geschlossen gegen Sizilianisch. Als wir in verschiedene Richtungen rochierten, hatte mein Gegner einen besseren Angriff. Doch dann gelang es mir, viele Figuren zu tauschen, und ich konnte in ein besseres Turm-Springer-Endspiel mit Mehrbauern abwickeln. Dann bot ich meinem Gegner trotzdem Remis, zum dritten Mal in diesem Spiel, welches er annahm.“

Thomas‘ Bericht zur 9. Runde (U10/U12):

„Dominik spielte als Schwarzer die sizilianische Drachenvariante, worauf sein Gegner den Maroczy-Angriff spielte.
Dann stellte er einen Bauern am Damenflügel ein, ließ sich zu stark in die Devensive drängen und verlor die Partie. Robert spielte gegen den zurzeit Führenden als Weißer Damengambit. Sein Gegner bekam die offene C-Linie und gewann durch ein Läuferopfer einen Bauern. Den gewann Robert bald wieder zurück, und konnte in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln, das zum Remis führte.“

Thomas‘ Bericht zur 8./10. Runde:

„Heute war ein rabenschwarzer Freitag. Léon spielte mit Schwarz Königsindisch. Er schlug schon bald mit dem E-Bauern auf e4 und erarbeitete sich eine gute Stellung. Dann gab er den leichten Vorteil wieder her und die Stellung war eigentlich remis, opferte dann aber die Quali falsch, so dass er auf der A-Linie einen Bauernverlust hinnehmen musste. Daraufhin war der gegnerische Freibauer auf der A-Linie nicht mehr aufzuhalten und die Partie verloren. Dominik verlor als Schwarzer im Sizilianer einen Bauern. Dann konnte er im Damenendspiel den Bauern wieder zurückgewinnen, so dass die Stellung eigentlich Remis war. Sein Gegner machte dann aber noch einen Fehler und Dominik gewann die Partie. Robert spielte als Weißer gegen Pirc. Er hatte nach 12 Zügen nur noch eine Minute und verlor dann in Zeitnot in einem schlechten Endspiel. Ich spielte wieder als Weißer geschlossen gegen Sizilianisch. Ich stand leicht besser und konnte eine Qualität gewinnen. Dann setzte mich mein Gegner, der es selbst gar nicht glauben konnte, mit einer sechszügigen Kombination Matt.“

Thomas‘ Bericht zur letzten Runde:

„Robert spielte mit Schwarz gegen Damengambit. Er konnte die Stellung seines Gegners in Zeitnot nicht knacken. Beim Blitzen musste er wegen eines Fingerfehlers einen Königszug machen, wodurch er die Dame verlor. Dominik spielte als Schwarzer Sizilianisch gegen den Maroczy-Angriff. Er gewann einen Bauern, den er wieder einstellte. Dann gewann er die Qualität, die er zurückopfern musste. Die Partie endete Remis. Léon spielte mit Schwarz im Spanischen Vierspringerspiel seine Variante mit 4. …Sd4 5.La4 Sxf3. Er hatte eine schlechtere Stellung, aber der Gegner schlug bei einem Bauerntausch mit dem falschen Bauern und in Zeitnot und Remisstellung gab man die Partie unentschieden. Ich spielte als Schwarzer Königsindisch und konnte nach einem Doppelangriff die Qualität gewinnen. Nach einem harten Kampf konnte ich den Vorteil ausnutzen und die Partie gewinnen.“

Hier die Partien zum Nachspielen:
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