Ein verhugelter Auftakt – update Runde 6

Jens Herrmann

Unser Landesliga-Spieler Jens Herrmann hat bei der Bamberger Stadtmeisterschaft einen leichten Fehlstart erwischt. Er schreibt uns: „In Kürze nur so viel: Der Start ins Turnier verlief für mich gänzlich ungünstig. Jetzt muss ich das Feld von hinten aufrollen… Gegen Christian Hugel vom Schachclub Memmelsdorf bin ich im Mittelspiel als Schwarzer in etwas sehr „Madiges“ getreten und verlor überraschend. Taktisch nutze er meine Schwächen am Königsflügel für ein sehenswertes mehrfaches Figurenopfer perfekt aus. Zwar konnte ich die vielfachen Mattdrohungen gerade noch abwenden, fand mich dann in einem verloren Mittelspiel/Endspiel wieder. Mit Springer und Läufer war gegen Turm und drei Bauern nichts mehr zu machen. Die Umsetzung war nur noch eine Frage der Technik. Bei meinem Spiel gegen Tristan Römisch vom SC Bamberg tat ich mich lange Zeit sehr schwer. Im Mittelspiel gelang es mir, seine Bauernstellung zu zerrütten und einen Bauern zu stibitzen, letztlich musste ich aber auch über die volle Distanz gehen. Das Endspiel mit Läufer und Mehrbauer gegen Springer war aufschlussreich: Mein Läufer war zu stark, er nahm dem Springer alle Felder, sein König geriet anschließend in Zugzwang. Die Aufgabe war am Ende nur folgerichtig.“

Jens Herrmann berichtet weiter:

„Gestern war die dritte Runde der SKV. So langsam nehmen die Dinge fahrt auf. Ich mache Boden gut… Meine Partie der 3. Runde gegen Horst Schulz gewann ich ohne größere Probleme. Als ich das Spiel im Zentrum öffnete, machten sich die Schwächen im weißen Colle- bzw. Stonewall-Aufbau bei meinem Gegner bemerkbar. In der Folge schnürrte ich ihn immer weiter ein. Ihm blieb nur eine passive Verteidigung übrig. Seine Figuren waren total desorganisiert. Da ich jedoch den direkten Gewinnweg nicht sah und mir die Zeit davonrannte, „konservierte“ ich die Stellung für später und spielte auf Felderkontrolle. Um den 40. Zug schenkte er mir bei seinem Versuch sich zu befreien einen Bauern. Das hat mir gereicht, um das Spiel locker nach Hause zu schieben.“

„Die Stadtmeisterschaft in Bamberg ist leider nicht mein Turnier. Gegen Prof. Dr. Peter Krauseneck gelang es mir im Mittelspiel eine druckvolle Stellung aufzubauen, die ich jedoch nicht für einen vollen Punkt verwertete. Bereits sehr früh eliminierte ich als Weißer seinen schwarzfeldrigen Läufer und besetzte geschickt die „Löcher“ in seinem käsigen, holländischen Stonewall-Aufbau. Nachdem er in der Folge auch den Königflügel mit seinen Bauern zuschob, fühlte ich mich sehr sicher und griff beherzt am Damenflügel an. Um den 40. Zug setze ich jedoch dann ungenau fort. Sein schwacher holländischer Läufer – oder seine „Krücke“, wie er ihn nannte – wurde auf einmal sehr stark. Nach der Zeitkontrolle verpasste ich die Abwicklung für ein Endspiel, welches mir bei Springer gegen Läufer ein Remis garantiert hätte. Stattdessen behielt ich einen Turm auf dem Brett. Die verbliebene Konstellation aus Schwer- und Leichtfigur (Turm und Läufer gegen Turm und Springer) erwies sich letztlich als zu stark. Diese Niederlage gehört damit definitiv in die Kategorie unnötig – da war viel mehr drin! In der letzten Runde kann es nur noch um „Schadensbegrenzung“ in diesem Turnier gehen.“

„Meine letzte Partie in der Bamberger Stadtmeisterschaft sorgte noch für einen versöhnlichen Ausklang des Turniers. Gegen meinen Gegner Michael
Riesterer gewann ich mein Spiel ohne größere Probleme. Bereits sehr früh entschied sich mein Kontrahent für ein Damenbauerspiel ohne Damen auf
dem Brett, was – wie sich herausstellte – für mich positiv war. Ich bekam ein riesiges Zentrum und schnürrte ihn förmlich ein. Das Leichtfiguren-Endspiel am Schluss mit zwei Läufern mit Mehrbauer gegen zwei Springer war technisch sehr einfach zu gewinnen.“

Gegner von Jens Herrmann (DWZ 2018):

0:1

Christian Hugel

(1754)

SV Memmelsdorf
1:0

Tristan Römisch

(1665)

SC 1868 Bamberg
1:0

Horst Schulz

(1629)

SC Höchstadt/Aisch
1:0 kl.

Oliver Mönius

(1753)

SC Höchstadt/Aisch
0:1

Prof. Dr. Peter Krauseneck

(2110)

SC 1868 Bamberg
1:0

Michael Riesterer

(1714)

SK Sölden
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