Es braucht mehr Qualitäts-Sicherung – jetzt mit Artikel

IM Andreas Rupprecht

Gegen den Tabellenletzten Passau wollten wir unbedingt Punkten und „zwangen“ neben unseren Profis auch Ali Seyb aus der Examensvorbereitung ans Brett. Leider kam es dann so, wie es immer kommt, wenn man sich zum Spielen überreden lässt: Man rennt in eine bessere Vorbereitung, ist nicht 100% bei der Sache und verliert. Dennoch danke für das Mitspielen. Relativ wenig spektakuläre Unentschieden gab es in den Partien von Milos gegen GM Velicka und Hans-Jürgen gegen Robert Offinger. Ich selber probierte eine derzeit sehr aktuelle Englischbekämpfung, zu der es sogar zwei aktuelle Bücher und eine Rezension in „Schach“ gibt. IM Weiss versuchte schnell abzuweichen, kam aber dabei leicht in Nachteil. Dann wollte ich zu viel und fand mich auf einmal in total passiver Stellung wieder, nachdem meine Angriffsfiguren zurückgedrängt wurden. Beide übersahen wir sogar eine Gewinnmöglichkeit für ihn. In der Schlussstellung konnte ich dann gerade so viel Druck auf seine einzige Schwäche aufbauen, dass er eine dreimalige Stellungswiederholung anstrebte. Super sah es bei Vlasti aus. Mit viel Selbstbewusstsein ließ er IM Suran keine Chance und gewann eine strategisch fein gespielte Partie im Schlussangriff. Als ich mich auf den Heimweg machte, liefen beim Stand von 2,5:2,5 noch drei Partien. Manfred konnte dabei gegen FM Hellmayr aus der Eröffnung schon großen Druck aufbauen und hatte im Endspiel Springer gegen Läufer einen Bauern mehr. Verwertung anstrengend, aber sollte möglich sein. Lukas dagegen stand gegen Wolfgang Linhart schrecklich passiv, hier gab ich nicht mehr viel auf ihn. Florian hatte bei besserer Stellung gegen FM Hiermann eine Qualität mehr. Zu Hause angekommen staunte ich dann doch über das Ergebnis: 4:4. Lukas konnte die Partie nicht retten, wobei eine Festung Springer gegen Turm möglich gewesen sein sollte (6-Steiner). Am Brett aber immer schwierig. Manfred hat den Mehrbauern souverän verwertet. Leider zeigte Florian in der Verwertung der Mehrqualität typisch jugendliche Schwächen. Anstatt staubtrocken die Qualität runterzuspielen, wollte er groß im Mattangriff gewinnen und rannte in ein Dauerschach. Schade, aber dennoch war es wichtig, Passau auf Distanz zu halten. Nach der Niederlage von Passau am Sonntag gegen Erlangen sollte damit mit Passau schon der erste Verein sicher hinter uns bleiben.
Partien Runde5.pgn
NN-Artikel
Lukas Schulz berichtet

SC Forchheim

– SK 1869 Passau

4:4
GM Milos Jirovsky

(2437)

– GM Petr Velicka

(2435)

remis
GM Vlastimil Jansa

(2418)

– IM Jan Suran

(2423)

1:0
IM Andreas Ruppecht

(2422)

– IM Christian Weiss

(2360)

remis
FM Florian Ott

(2321)

– FM Dietmar Hiermann

(2276)

remis
IM Alexander Seyb

(2411)

– FM Matthias Pflug

(2259)

0:1
FM Manfred Heidrich

(2362)

– FM Alois Hellmayr

(2246)

1:0
Hans-Jürgen Döres

(2207)

– Robert Offinger

(2194)

remis
Lukas Schulz

(2141)

– Wolfgang Linhart

(2117)

0:1