Es knallt schon vor Silvester – Robert berichtet

Gleich drei Forchheimer zieht es zwischen Heilig Abend und Silvester nach Kelheim. Dort sind Lukas Schulz, Robert Wagner und Kristin Braun unter den 128 Teilnehmern des 5. Wittelsbacher Weihnachts-Open im Hauptturnier am Start. Vielleicht kann unser Trio ja den einen oder anderen Favoriten die Feierlaune verderben. Wir wünschen viel Erfolg! Jetzt mit einem Bericht Robert Wagners:
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Hier berichtet Robert Wagner:

„In der ersten Runde „durfte“ ich gleich gegen die Nummer 1 der Setzliste spielen. In einem von mir verkorksten Königsinder entschied sich mein Gegner für eine konkrete Variante, die nicht gut für ihn war. So stand ich zwischenzeitlich theoretisch auf Gewinn, aber weder mir noch meinem Gegner ist das aufgefallen. Nach einigen Abtäuschen entstand dann ein relativ ausgeglichenes Endspiel, welches ich schnell wieder verkorkst habe. In meiner Zeitnot übersah mein Gegner glücklicherweise zumindest vielversprechende Gewinnversuche, wodurch die Schlussstellung sogar eher besser für mich war. Allerdings habe ich es nicht ernsthaft in Betracht gezogen, ein Turmendspiel gegen einen russischen GM auf Gewinn zu spielen, nachdem er mir ein Remis angeboten hatte…

In Runde 2 kam ich mit schwarz nur passiv aus einem Slawen raus. Mein Gegner wusste allerdings nicht, wie er seine Aktivität verwerten soll, sodass ich langsam aber sicher Ausgleich erreichte. Beim Übergang ins Turmendspiel stellte ich blöderweise einen Bauern ein. Vermutlich war das Endspiel danach immer noch remis, aber ich fand keine optimalen Fortsetzungen, während mein Gegenüber gute Endspieltechnik bewies und den vollen Punkt einfuhr.

In der dritten Runde konnte ich mir mit Weiß in einem Abtauschslavisch zunächst besseres Figurenspiel sichern, das Blatt wendete sich jedoch schnell, sodass ich einige Figurenabtäusche glücklich akzeptierte. Das letztlich entstandene Endspiel mit S+L gegen das Läuferpaar spielte ich fast schon überzogen auf Sieg, sodass ich mit einem Remis am Ende glücklich davon kam.

In der nächsten Partie traf mein Gegner bereits in der Eröffnung merkwürdige Entscheidungen, wodurch ich schnell einen isolierten gegnerischen Bauern gewinnen konnte. Das entstandene Endspiel mit Dame und Leichtfigur war trotz Mehrbauer gar nicht so leicht zu verwerten, zumindest stellte ich mich recht ungeschickt an. Glücklicherweise stellte mein Gegner dann noch einen Bauern ein, sodass ich das entstandene Damenendspiel relativ sicher für mich entscheiden konnte.

Die fünfte Runde begann recht gut, ich erlangte schnell die Initiative und hatte dank gegnerischer Ungenauigkeiten auch schnell Gewinnpotential. Ich schaffte es allerdings nicht, meinen Vorteil in Material umzumünzen, und meine geschwächte Bauernstruktur kam immer mehr zu tragen, sodass ich mich im Turm-Springer-Endspiel bald nicht mehr sonderlich wohl fühlte. In der zweiten beiderseitgen Zeitnotphase schaffte ich es letztlich, meinen König doch noch zu aktivieren und somit meinen Gegner vor unlösbare Aufgaben zu stellen.

In der sechsten Runde kam ein geschlossener Sizi aufs Brett. Mit schwarz spielte ich wohl nicht allzu genau, meine Gegnerin allerdings noch ungenauer. Dadurch konnte ich recht schnell einen Bauern gewinnen, zudem war die gesamte weiße Stellung bereits komplett unangenehm, sodass die frühe Aufgabe meiner Kontrahentin gar nicht ungerechtfertigt erfolgte.

Die Schlussrunde verlief nochmal völlig chaotisch: mein Gegner opferte im Königsinder mit schwarz einen Bauern, die anfängliche Kompensation hielt allerdings nicht lange an. Bei beidseitigen kurzen Rochaden griff ich am Königsflügel, mein Gegner am Damenflügel an. Den Bauern gab ich schnell zurück für zusätzliches Spiel, welches leider schnell wieder verpuffte. So stand ich auf einmal wieder schlechter, bis sich mein Gegner mehrmals, insgesamt schwerwiegend, verrechnete. In meiner Zeitnot übersah ich leider mehrere klare Gewinnvarianten und konnte nur ein Enspiel mit T+L gegen L+L mit Minusbauer auf dem Brett ergattern, welches ich aufgrund der starken Aktivität der gegnerischen Figuren nicht auf Gewinn spielen wollte und deshalb der Einfachheit halber in ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickelte und somit das Remis sicherte.“

Gegner von Lukas Schulz (ELO 2151):

1:0

Alexander Mönius

(1931)

SC Höchstadt/Aisch
1:0

Reinhard Blodig

(2051)

TV Riedenburg
1:0

Eric Gabler

(2048)

SC Bavaria Regensburg
1:0

IM Toms Kantans

(2454)

SG Speyer/Schwegenheim
1:0

Stefan Mooser

(2319)

PostSV Dorfen
0:1

GM Maxim Turov

(2594)

Russland
0:1

FM Prof. Dr. Martin Kreuzer

(2335)

SK Kelheim

Gegner von Robert Wagner (ELO 2008):

remis

GM Maxim Turov

(2594)

Russland
0:1

Stephan Gießmann

(2250)

SK Kelheim
remis

Franz Schmidt

(1840)

SK Abensberg
1:0

Thomas Hummel

(1898)

SK Neumarkt
1:0

Willi Meul

(1883)

SV Hürth-Berrenrath
1:0

Lena Antczak

(1757)

SK Kelheim
remis

Wolfgang Sailer

(2092)

SK Ingolstadt

Gegner von Kristin Braun (DWZ 1878):

0:1

Ralf Glawe

(2071)

MTV Ingolstadt
1:0

Maximilian Lohr

(1621)

TSV Mainburg
remis

Dr. Manuel Hölß

(1773)

SSG Hungen-Lich
1:0

Tobias Voigt

(1593)

SK München-Südost
0:1

Helmut Kreuzer

(2098)

SK Kelheim
1:0

Siegfried Schulz

(1825)

TSV Kirchenlaibach
0:1

Reinhard Blodig

(2051)

TV Riedenburg