Volle Kraft voraus! – jetzt mit Bericht

Eduard Miller

Unsere 1. Jugend hat in der Bayernliga zwei große Schritte Richtung Titelgewinn getan. In der Doppelrunde in Großenseebach besiegten Léon Mons und sein Team die SG Büchenbach/Roth und den SC Noris Tarrasch Nürnberg klar und übernahmen damit die Tabellenführung. In beiden Wettkämpfen gelang unserem Nachwuchs das Kunststück, keine einzige Partie zu verlieren. Besonders zu erwähnen ist der Sieg am Spitzenbrett von Léon Mons gegen FM Florian Wagner. Kapitän Léon Mons hat uns einen ausführlichen Bericht geschickt:

Hier der Bericht des Kapitäns Léon Mons:

„In der 2.Runde der Bayernliga hatten wir gegen den Tabellenführer, die SG Büchenbach/Roth, anzutreten. Da wir an allen Brettern nominell stärker besetzt waren, wollten wir möglichst hoch gewinnen, um unserem Ziel, der Qualifikation für die Deutsche wieder einen Schritt näher zu kommen. Das klappte dann auch ganz gut. Bereits nach 1,5 Stunden gingen wir an Brett 2 in Führung. Alexander hatte den gegnerischen König in einem c3-Sizilianer mit geschickten Zügen ins Zentrum gezwungen, wo er diesen dann unter Materialopfer erlegen konnte. Nach 2,5 Stunden Spielzeit konnten wir dann auf 2,5:0,5 erhöhen. Eduard hatte seinen Gegner im Franzosen bereits in der Eröffnung stark unter Druck setzen können, den er dann im Endspiel míttels eines Figurenscheinopfers in Mehrbauern und somit den Partiegewinn verwandeln konnte. Tobias kam mit einer schlechten Stellung aus der Eröffnung heraus und hatte zwischenzeitlich einen Bauern weniger. Doch selbst nach dem Rückgewinn desselben, war seine Stellung kritisch. Doch sein Gegner fand keinen richtigen Plan und so einigte man sich in beiderseitiger Zeitnotphase auf remis. Nach 3,5 Stunden stellten wir dann den Sieg endgültig sicher. Fabian kam mit einem schwachen Isolani auf d5 aus der Eröffnung und somit etwas schlechter, doch sein Gegner ließ Fabians Figuren immer mehr ins Spiel kommen, sodass Fabian zwei Leichtfiguren gegen einen Turm gewinnen konnte. Das entstandene Endspiel wäre dann relativ einfach gewonnen gewesen, hätte Fabian nicht noch (wahrscheinlich in Zeitnot) eine Figur eingestellt. Doch sein Gegner fand mit Mehrqualität den Gewinnplan nicht und bot remis, was Fabian natürlich annahm. Ich hatte in einem Anfall plötzlicher Kreativität (oder was es vielleicht doch ein Anfall geistiger Umnachtung?!) hatte ich mit 1.a3 eröffnet. Allerdings geriet ich bald in eine etwas schlechtere Stellung, aus der ich allerdings durch Abtäusche in ein völlig remises Turmendspiel abwickeln konnte. Es stand nun 3,5:1,5, der Sieg war uns bereits sicher und es lag nun an Michael, unser Punktekonto weiter zu erhöhen, was ihm auch souverän gelang. In einer eigentlich ausgeglichenen Eröffnungsstellung konnte er seinen Gegner, nachdem dieser einige ungenaue Züge gespielt hatte, immer mehr unter Druck setzen, den er mit einer schönen Kombination in eine Mehrqualität verwandeln konnte. Der Rest war dann eine Sache der Technik, die Micheal auch souverän löste. Endstand: 4,5-1,5.

Am Nachmittag mussten wir gegen NT Nürnberg antreten, die heute in Bestbesetzung aufgelaufen waren. Obwohl wir nominell nicht so viel besser eingeschätzt waren, wurde es ein ziemlich einseitiger Kampf. Alexander opferte in der Eröffnung einen Bauern, erhielt genügend Kompensation und einigte sich mit seinem Gegner bereits nach knapp einer Dreiviertelstunde auf remis. Ich kam mit einer etwas schlechteren Stellung aus der Eröffnung, konnte aber problemlos ausgleichen, nachdem mein Gegner nicht energisch genug gespielt hatte. In komplizierter Stellung konnte ich mit taktischen Mitteln eine Qualität gewinnen. Wahrscheinlich aus Verzweiflung und weil er nur noch 1 Minute für 15 Züge auf der Uhr hatte, fing er an alles zu opfern, sogar die Dame, nur um dann aufzugeben, als er sah, dass ich mich nicht mattsetzen ließ. Als nächstes beendete Michael seine Partie. In einem Läuferspiel konnte er bereits im 10. Zug einen Bauern am Königsflügel zu gewinnen. Danach rochierte er lang und griff den geschwächten gegnerischen Königsflügel an. Mit druckvollem Spiel konnte er nach etwa drei Stunden dann weiteren Materialgewinn und somit die gegnerische Aufgabe erzwingen. Somit stand es bereits 2,5:0,5 für uns und die noch laufenden Partien sahen ebenfalls aussichtsreich für uns aus. Fabian kam mit Raumvorteil aus der Eröffnung, den er im weiteren Verlauf immer weiter ausbauen konnte. In beiderseitiger Zeitnot opferte er korrekt eine Figur und erlegte den gegnerischen König im Mattangriff. Tobias kam ebenfalls mit Raumvorteil aus der Eröffnung, sodass er seinen Gegner im Zentrum und am Königsflügel unter starken Druck setzen konnte, der nach einem netten taktischen Trick zu einem Mehrbauern für Tobias führte. Mit druckvollem Spiel konnte er einen weiteren Bauern gewinnen, die 2 Mehrbauern führte er dann trotz ungleichfarbiger Läufer sicher zum Sieg. Letztendlich spielte nur noch Eduard. In einer Drachenvariante brachte er ein typisches Qualitätsopfer auf c3, erhielt jedoch nicht die erhoffte Kompensation und stand mit einem König, der im Zentrum feststeckte, schlecht. Sein Gegner übersah in Zeitnot allerdings einen forcierten Gewinn und brachte Eduard so zurück ins Spiel. Nach dem Damentausch entstand ein Endspiel, in dem Eduard zwar immer noch eine Minusqualle, aber auch starke Gegenchancen mit Freibauern am Königsflügel hatte. Letztlich einigten sich die Gegner in immer noch komplizierter Stellung auf Remis. Endstand: 5-1

Mit diesen beiden Siegen haben wir sicherlich einen guten Schritt in Richtung bayerischer Titel getan. Vielleicht wird unser Match gegen den Tabellenzweiten Kelheim am 30.Januar ja schon so etwas wie eine Vorentscheidung um den Bayerntitel.“

SG Büchenbach/Roth

– SC Forchheim

1,5:4,5
Markus Hofer

(2064)

– Léon Mons

(2119)

remis
Matthias Margraf

(2036)

– Alexander Seyb

(2249)

0:1
Alexander Kuhlemann

(1855)

– Eduard Miller

(2076)

0:1
Michael Braun

(1666)

– Tobias Neth

(1820)

remis
Tobias Lauterbach

(1565)

– Michael Stephan

(1780)

0:1
Marco Frystacki

(1528)

– Fabian Justi

(1856)

remis

SC Forchheim

– SC NT Nürnberg

5:1
Léon Mons

(2119)

– FM Florian Wagner

(2208)

1:0
Alexander Seyb

(2249)

– Dimitrij Demburg

(2082)

remis
Eduard Miller

(2076)

– Siyu Sha

(1893)

remis
Tobias Neth

(1820)

– Daniel Zarafat

(1789)

1:0
Michael Stephan

(1780)

– Philipp Junk

(1780)

1:0
Fabian Justi

(1856)

– Solomon Kulok

(1615)

1:0

Hier der Bericht aus Sicht des Gegners.