Der Michl macht´s – jetzt mit Bericht

Philipp Michel

Mit großen Aufstellungssorgen hatte Jugendleiter Jörg Wichmann in unserer 2. Jugend zu kämpfen. Zur Bezirksliga 2-Doppelrunde in Erlangen fehlten wegen Ausfällen in der 1. Jugend und privater und gesundheitlicher Gründe gleich einige Stamm- und Ersatzkräfte. Gegen die SG Eckental schlug sich die Rumpftruppe beim 2:2 sehr gut. Besonders U8-Spieler Philipp Michel überraschte. Am Nachmittag gegen den Spitzenreiter SC Pottenstein gab es dann in Unterzahl beim 0:4 nichts zu holen. Vielen Dank an die kurzfristig eingesprungenen Philipp Michel, Paul Wichtermann und Christian Schubert für ihren vorbildlichen Einsatz. Zuletzt herzlichen Dank dem SC Erlangen für die Ausrichtung der Doppelrunde. Die hätte eigentlich bei uns stattfinden sollen, doch unser Spiellokal stand nicht zur Verfügung. Jetzt mit ausführlichem Bericht des Teamchefs Jörg Wichmann:

SG Eckental

– SC Forchheim 2

2:2
Lukas Leibold

(1591)

– Daniel Bodky

(1218)

1:0
Marius Nausner

(1165)

– Leonhard Herter

(1082)

0:1
Andreas Schmidt

(936)

– Philipp Michel

(777)

0:1
Simon Engelbrecht

(1001)

– Paul Wichtermann

(-)

1:0
SC Forchheim 2

– SC Pottenstein

0:4
Daniel Bodky

(1218)

– Dominik Nöttling

(1813)

0:1
Leonhard Herter

(1079)

– Dominik Köhler

(1369)

0:1
Christian Schubert

(-)

– Johannes Rupprecht

(1303)

0:1
nicht besetzt

(-)

– Alexander Schwab

(DWZ)

0:1 kl.

Hier der Bericht Jörg Wichmanns:

„Stark ersatzgeschwächt musste unsere 2. Jugendmannschaft (U20-Bezirksliga) am Samstag (01.12.) in Erlangen zur Doppelrunde gegen Eckental und Pottenstein antreten. Adrian und Kristin mussten in der 1. Jugendmannschaft (Bayernliga) aushelfen, andere Spieler hatten wichtige Termine und konnten aus anderen Gründen nicht spielen. So kamen einige junge Spieler zu ihren ersten Einsätzen in der Bezirksliga. Und das Team schlug sich besonders in der Vormittagsrunde sehr gut und zeigte eine starke Leistung.

Unser Gegner aus Eckental hatte an allen Brettern die deutlich höheren Leistungszahlen, dennoch gelang uns ein überraschendes Unentschieden. Daniel hielt am Spitzenbrett gegen seinen fast 400 DWZ-Punkte stärkeren Gegner lange gut mit. Ein einziger grober Fehler kostete die Partie. Er schlug einen Turm mit dem Läufer, auch mit der Idee, dabei die 7. Reihe zu besetzen. Sein Gegner konnte jedoch im Gegenzug sofort darauf mit der Dame einen ungedeckten Zentralspringer mit Schach und Doppelangriff auf den ebenfalls ungedeckten a-Turm schlagen. Der daraus resultierende Minusturm kostete die Partie. Ein lehrreiches Beispiel, wie verletzlich ungedeckte Figuren häufig sind.

Leonhard verlor nach einem Berechnungsfehler in einer Schlagfolgenkombination eine Figur. Er liess sich jedoch gegen seinen etwa 100 DWZ-Punkte stärkeren Gegner nicht beirren und spielte mutig weiter. Sein Gegner platzierte seinen Turm unnötig in der Brettmitte, wo es für Türme bekanntlich eng werden kann. So kam es auch, und der Turm hatte plötzlich kein Rückzugsfeld mehr. Der Gegner wurde nervös und hätte die Situation noch mit einem Qualitätsopfer lösen können. Nach einem korrekten Springeropfer hätte er noch einen Mehrbauer behalten. Er schlug jedoch den falschen Bauern, was ihn nicht nur den Springer kostete, denn auch der Turm blieb weiterhin eingeklemmt! Das liess sich Leonhard nicht mehr nehmen, schaltete noch einen Freibauern aus, sein Gegner gab dann sofort wegen des Minusturms auf. Eine couragierte Partie von Leonhard bei seinem ersten Einsatz in der Bezirksliga, der zeigte, dass eine Figur weniger noch nicht den Partieverlust bedeuten muss. Denn, der, der den vorletzten Fehler macht, gewinnt!

Philipp konnte die Königsstellungs seines Gegners durch eine Lochade schwächen. Später verlor er einen Bauern und gewährte seinem Gegner eine offene Linie. Dieser gab die Linie jedoch wieder auf, so dass Philipp die Linie besetzen konnte und später auf die 7. Reihe eindrang. In der weiteren Folge konnte er seine Bauern aktiv nach vorn schicken und errang einen unaufhaltbaren Freibauern. Diesen verwandelte er sehenswert mit Abzugsschach, worauf sein Gegner aufgab. Dieser Sieg gegen einen 200 Punkte stärkeren Gegner steigert seine virtuelle DWZ um etwa 100 Punkte.

Paul spielte erst seine fünfte Wertungspartie überhaupt. Bisher noch ohne DWZ, wird er nach Auswertung der Jugendbezirksliga seine erste Wertungszahl erhalten! Durch die wenigen Partien unter Turnierbedingungen fehlte es ihm noch an Erfahrung. Jedoch zeigte er, dass er in den letzten Trainingseinheiten etwas gelernt hat und entwickelte seine Figuren gut. Selbst einen frühen Figurenverlust durch eine Bauerngabel steckte er gegen seinen Gegner mit 1000 DWZ gut weg und gewann die Figur kurze Zeit später zurück. Sein Problem wurde die geöffnete Königsstellung. Der daraus resultierende starke Angriff des Gegners mit Damenverlust wäre jedoch einfach vermeidbar gewesen, wenn Paul dem Gegner einfach den Springer abgetauscht hätte, die Stellung wäre dann ausgeglichen gewesen. Paul hat jedoch wertvolle Erfahrung gesammelt.

Das überraschende Unentschieden (2:2) drückt eine starke Leistung der Mannschaft aus, die gezeigt hat, dass auch die Ersatzspieler Schach spielen können.

Am Nachmittag war das Team dann gegen Pottenstein von Anfang an chancenlos, da nur zwei Spieler spielen konnten und wir sofort kampflos 0:2 in Rückstand lagen. Daniel und Leonhard kämpften an den Brettern 1 und 2. Daniel spielte gegen den sehr starken Dominik Nöttling (1813, ca. 600 DWZ mehr) eine gute Eröffnung und gewann einen Bauern ohne gegnerische Kompensation. Danach vernachlässigte er das Zentrum unnötig und wollte den Rückgewinn eines Bauern durch eine Fesselung verhindern. Dabei übersah er, dass die von der Fesselung bedrohte Dame aktiv aus der Fesselungsgefahr abziehen konnte und dabei gleichzeitig einen ungedeckten Springer bedrohte. Er hätte hier einfach den Bauernverlust hinnehmen sollen, nach dem Abtausch wäre das Material gleich und die Stellung in etwa ausgeglichen gewesen. Stattdessen verlor er eine Figur, gleichzeitig bekam der Gegner im Gegenzug sehr aktives Springerspiel und gewann kurze Zeit später entscheidendes Material, was die Partie entschied.

Leonhard spielte gegen seinen 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner eine sehr gute Eröffnung. Er erlangte großen Entwicklungsvorsprung und hätte seinen Gegner mit Zentrumsbesetzung zurücktreiben können. Er verpaßte es jedoch, die positionell klar gewonnene Stellung in den vollen Punkt zu verwandeln. Stattdessen konnte ihm der Gegner einen Läufer einklemmen und gewann in der Folge durch Materialvorteil nach erzwungenem Damenabtausch.

Insgesamt bot unser „Ersatz“-Team jedoch eine starke Leistung in Abwesenheit vieler Stammspieler. Mit nun zwei Remis und einer Niederlage ist das Team durchaus im Soll.“